Einmal längs durch Afrika
Mit dem Motorrad von München nach Kapstadt


Reiseberichte

 

BOTSWANA

16.10.06 Einreise
Heute Bei der Einreise sind wir schon schier gar gekocht worden. Es ist wieder sehr warm geworden. Hier steigen die Temperaturen bis auf 50 Grad Celsius. Die Einreise gestaltet sich als relativ simpel und kostet fuer uns nichts. Keine Visa- oder sonstige Gebühren. Für die Kuh brauchen wir allerdings eine Road Permission. Diese kostet 40 Pula oder 60 Südafrikanische Rand. Ein Euro sind übrigens etwa 8,1 Pula.

Heute sind wir bis Gabarone - oder auch als Gabs abgekürzt - gefahren. Es sieht alles aus wie in Südafrika. Die Preise für Essen sind auch o.k. Beim Chinese koste z.B. 2 Hauptgerichte, 2 Veggie-Springrolls und drei Grüntee 60 Pula.

17. - 23.09.2006 Fahrt nach Kasane und Reparatur der Kuh
Am zweiten Tag in Botswana und schon straffällig geworden... ;-) Chri hat kurz vor Francistwon eine Radarfalle übersehen. Tztztz. Es war angeblich ein 60 Schild da und wir sind mit 77 unterwegs gewesen. 115 Pula sollte es kosten. Da die Ordnungshüter aber kein Wechselgeld dabei hatten, sind wir mit 100 Pula (umgerechnet etwa 12 Euro Fuffzich) davongekommen. Ich - Chri - wurde bei der Personalienaufnahme nach meinem Arbeitgeber gefragt. Ich habe gemeint, dass ich arbeitslos bin. Ich wurde dann als Selbsständig eingestuft.

Am 18. sind wir aufgebrochen nach Kasane. War mit knapp 550 km ein ganz schöner Ritt. Etwa 100 Kilometer vor Kasane sind wir in einen kräftigen Regenschauer gekommen. Das war eine schöne Abkühlung. Nachdem wir mehrere Campingplätze abgeklappert hatten, sind wir dann in der Thebe Safari Lodge untergekommen. Als wir nach dem Einchecken die Kuh zum Zeltplatz fahren wollten, haben wir mit Schrecken festgestellt, dass aus dem Endantrieb Öl leckt. So ein Mist!!! Und dabei waren wir in Petersburg beim Mopedhändler.... Na erst mal egal. Wir mussten uns beeilen mit dem Aufbau des Zeltes, denn die Regenwolken über uns waren mehr als schwarz. Chri hat noch schnell das Endantriebsöl abgelassen und dann ging es auch schon los. Etwa zwei Stunden hat es wie aus Kübeln gegossen. Zum Glück war das Zelt wenigstens dicht. Auf den Schrecken mit der defekten Kuh haben wir den Abend mit Gin and Tonic ausklingen lassen (seeehr gefährlich da nur 11 Pula...). Am nächsten Tag war dann erst mal Organisieren angesagt. Sprich: Moped unterbringen und auseinander bauen, Garage ausfindig machen, Safari buchen und abchecken, was man sonst noch machen kann hier wenn man evtl. viel Zeit hier verbringen muss.

Die Kuh durften wir in dem sogenannten Workshop des Campground unterstellen. Das war allerdings nur ein kleines Dach mit viel Gerümpel drunter. Aber besser als gar nichts. Chri hat das Hinterrad ausgebaut und da kam ihm auch schon der Simmerring mit einigen Teilen des Kugellagers entgegen. Ist zwar doof, aber auf jedenfall kein Getriebeschaden oder ein Schaden an den Zahnrädern des Endantriebs. Wir sind dann mit dem Gehäsedeckel des Endantriebs und dem Simmerring nach Kazungula getrampt.

Trampen ist hier die Methode der Wahl, wenn man von A nach B kommen möchte. Einfach an die Strasse stellen und wilde Handzeichen machen, sobald sich ein Auto nähert. Wir sind dann auch prompt mitgenommen worden. Ist lustig und völlig ungefährlich. So wird hier übrigens auch Bus gefahren. Kommt ein Minibus - Fuchteln und fragen wo es hin geht. Eine einfache Fahrt kostet 2,50 Pula.

In Kazunglua angekommen, sind wir zu Marios Garage in der Teemanestreet (Mobile Mario: 717 52 785). Wir hatten zuerst den Eindruck, dass wir in einer unaufgerämten Hobbywerkstatt gelandet sind. Zusammen mit Mario hat Chri dann das Lager aus dem Gehäse geholt. Dann ging die eigentlich schwierige Arbeit los - wo bekommt man so ein Lager? Mario hat sich an's Telefon gesetzt und alle möglichen Läden angerufen. Dann hat der "Bearing-Man" in Gabs in seinem Rechner ein Lager der richtigen Grösse gefunden. Allerdings lag das noch in Jo'burg (Johannesburg - Südafrika) rum.
Da heute Donnerstag ist, wir das Geld erst überweisen und den Beleg nach Gabs zum Bearing-Man faxen müssen, sind das Lager und der Simmerring, wenn alles gut läuft, dann Montag oder Dienstag nächster Woche hier in Kasane. Na Klasse.

20.10.06
Morgens sofort zur Bank nach Kasane gefahren, um die ersten zu sein wenn sie öffnet, damit wir sofort das Geld überweisen können. Um 5 nach 9 war das Geld bar eingezhlt. Schnell noch ein Faxgerät finden und den Beleg zu Jon senden.

Nachdem wir die Geldangelegenheit geregelt hatten, sind wir in Kasane in diverse Internetcafes, um sie zu testen. Schnell und günstig sind die Hauptvoraussetungen.

21. + 22.10.06
Füf dieses Wochenende haben wir einen Game Drive (Tiere gucken aus dem Auto) im Chobe NP und eine Bootsfahrt auf dem Sambesi gebucht.
Der Game Drive war enttäuschend. 3 Warzenschweine, drei Elefanten, ein paar Mangusten und drei Löwen in ein paar Hundert Meter Entfernung haben wir nur gesehen. Angeblich ist der Chobe NP der Park mit der höchsten Elefantendichte in Afrika. Hmmm.
Wenigstens gab es gute Nachrichten von Mario. Die Teile sind in Gabs angekommen und er holt sie morgen vom Flughafen ab.
Am Sonntag ging es Rita nicht gut. Sie hatte starke Bauchschmerzen und ständig war ihr Übel. Das Wetter hat am Nachmittag auch nicht mehr so gut mit gespielt. Dicke, tief hängende Wolken liessen nichts gutes hoffen. Wir konnten die Bootsfahrt canceln. War auch gut so. Rita war noch nicht 100%ig fit und es hat Abends geregnet. Der Tag war dennoch ein Erfolg, denn Mario hat die Ersatzteile vom Flughafen geholt! Morgen ist also wieder Basteltag angesagt.

23.10.06
Ich - Chri - bin alleine zu Mario gefahren. Als ich ankam, waren die Teile schon wieder im Gehäse eingebaut. Der Simmerring war allerdings einen Milimeter zu gross, so dass er etwas abgedreht werden musste, damit er passt. Aber es sah gut aus.
Ich habe mir von Mario noch einen 7er Inbus ausgeliehen, damit ich die Kuh wieder montierne kann. Im Bordwekzeug der BMW ist nämlich dies Grösse nicht dabei. Damit man bestimmte Sachen nicht selbst versucht zu reparieren. Die erste Probefahrt ging auch gut über die Bühne. So - Morgen geht wieder zurück Richtung Nata und dann ab nach Maun in's Okavango Delta.

24. + 25.10.06
Am Dienstag war wieder mal Kilometer schruppen angesagt. In Maun auf dem Audi Camp haben unseren Augen und Ohren nicht getraut. Da waren etwa 20 Wohnmobile (!!), die eine deutsche Kolonie gebildet haben. Uns sind auf der Fahrt von Kasane schon mehrere Mauis (ist die Mietwagengesellschaft der Wohnmobile) entgegen gekommen. Aber dass so viele unterwegs sind hätten wir nicht gedacht. Heute auf der Strecke von Kasane haben wir unsere ersten Gnus in Afrika gesehen! Schöner Anblick. Leider haben sie schnell das Weite gesucht.

In Maun haben wir bei der Durchfahrt gestern einen Outdoorladen ausgemacht. Da unser Zelt ja schon seit längerem spinnt - mittlerweile sind alle Reissverschlüsse kaputt - haben wir uns entschlossen, ein neues zu kaufen. Gesagt, getan. Die Abmasse waren laut Datenblatt richtig. Nur hat das Datenblatt mit der Realität nicht richtig viel zu tun gehabt. Unsere beiden Isomatten haben nicht neben einander und auch in der Länge in das Zelt gepasst. Wir waren etwas säerlich und sind in der sengenden Hitze wieder nach Maun rein und wollten das Zelt umtauschen. Nach längerer Diskussion mit dem Chef des Ladens hat er uns dann doch das Geld zurück gegeben.

26. - 28.10.06 Okavango Delta und Fahrt Richtung Namibia
Zur Zeit machen wir ziemlich viele Kilometer. Es ging von Maun nach Shakwane. Eigentlich wollten wir ja in Maun eine Fahrt mit 'nem Einbaum in das Okavango Delta unternehmen. Aber die Preise waren uns zu hoch. Ausserdem sind diese Einbäume sehr wackelig. Nicht dass wir Angst haben in's Wasser zu fallen - aber die Kamera würde das nicht überleben.
In Shakwane sind wir im Drotsky-Camp untergekommen. Dort haben wir auch Bianca und Jörg wieder getroffen. Die beiden hatten uns heute überholt und Fotos von uns geschossen. Sie waren ganz begeistert von uns. Jörg hat gemeint: "Ein Motorrad was so weit kommt, kann nur eine BMW sein" - recht hat er :-)
Die Zeltplätze sind im Wald und es wimmelt nur so von Affen, die einem alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Blöde Viecher.
Am Freitag hatten wir das GLück auf einem Boot mit lauter Franzosen noch einen Platz zu bekommen. Es war jeweils eine vierstündige Fahrt am Vor- sowie Nachmittag. Morgens haben wir allerhand gesehen. Die Franzosen waren wohl gerade angekommen, denn sie waren bei jedem Vogel total entzückt. Bei den Hippos haben sich alle nur noch flüsternd unterhalten. Dabei stört es die Flusspferde nicht, wenn man sich normal unterhält. Sie tauchen dann einfach ab. Dabei furzen sie meist noch kräftig, dass das Wasser nur so blubbert. Lustig ;-)
Nachmittags konnten wir die schöne Landschaft im Licht der untergehenden Sonne geniessen.

Am Samstag sind wir wieder mehrere hundert Kilometer auf der Strasse gewesen. Wir verliesen Botswana. Es ging nach Grootfontein in Namibia.

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